Besinnlichkeit, Adventszeit, Weihnachtszeit, Jahresende.

Im Land der guten Manieren ist herzlich wenig vom Feste zu spüren.

Man muss schon genauer hinsehen, wenn man Lametta am Baum finden will. Angenehmerweise bleibt man von Weihnachtsklängen im Kaufhaus ebenso verschont... Der Nachteil: der Schnee ist eh von gestern, die Stimmung auch und nach der dritten Weihnachtsfeier in Folge wünscht man sich gar den Osterhasen herbei.

Gestern lief 'The Prince of Egypt' im britischen Fernsehen und ich hätte ob der heimeligen Disney Adaption gerne mal den Inquisitor einbestellt. Was bewegt eigentlich die Filmindustrie dazu, aus der Figur des Moses jedweden Funken Berufung und, ja, Wundersamkeit auszumerzen, um ihn auf eine Reise zu sich selbst zu schicken? Eine sehr moderne Reise wohlgemerkt.

Gott sprach zu Mose: Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Not gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst. Exodus, Kap. 3, 9-10

Freiheit von Unterdrückung... Der Auszug aus Ägypten ist ein Meilenstein in der jahrtausendelangen Tortur, die folgen wird, um das Land zu proklamieren, wo Milch und Honig fließen.